Walter Röhrl, eine Legende im Motorsport, ist untrennbar mit der Geschichte von „Fiat-Abarth“ verbunden. Seine Zeit als Werkfahrer für die italienische Marke markierte eine Ära, in der Präzision, Technik und fahrerisches Talent zu einer unschlagbaren Kombination verschmolzen.
Der Weg zu Fiat-Abarth
Walter Röhrl wurde am 7. März 1947 in Regensburg geboren und begann seine Motorsportkarriere in den späten 1960er-Jahren. Schon früh zeigte sich sein außergewöhnliches Talent hinter dem Lenkrad, das ihn bald in die Elite des Rallyesports katapultieren sollte. Nach ersten Erfolgen in der deutschen Rallye-Meisterschaft wurde Röhrl 1973 von Ford als Werkfahrer verpflichtet. Seine präzise Fahrweise und sein strategisches Denken machten ihn schnell zu einem gefragten Piloten.
1977 wechselte Röhrl schließlich zu Fiat, das mit seiner Tochtermarke Abarth eine starke Präsenz im Rallyesport aufbaute. Fiat hatte sich bereits einen Namen gemacht, insbesondere mit dem „Fiat 124 Spider Abarth“ und später mit dem „Fiat 131 Abarth Rallye“. Röhrls Verpflichtung war ein strategischer Schachzug, um die Dominanz der Marke im internationalen Rallyesport weiter auszubauen.
Fiat 131 Abarth Rallye
Das Fahrzeug, das Röhrls Karriere bei Fiat-Abarth prägte, war der „Fiat 131 Abarth Rallye“. Dieses Modell war eine speziell für den Rallyesport entwickelte Version des „Fiat 131 Mirafiori“, das 1974 als Mittelklasse-Limousine auf den Markt kam. Unter der Leitung der Ingenieure von Abarth wurde der 131 zu einem Hochleistungsfahrzeug umgebaut, das den Anforderungen der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gerecht wurde.
Der „Fiat 131 Abarth Rallye“ wurde mit einem 2,0-Liter-Vierzylindermotor ausgestattet, der bis zu 240 PS leistete. Das Fahrzeug verfügte über ein speziell entwickeltes Fahrwerk, eine verstärkte Karosserie und ein geringes Gewicht, was es zu einem der wettbewerbsfähigsten Fahrzeuge seiner Zeit machte. Es war die perfekte Plattform für einen Fahrer wie Walter Röhrl, der Präzision und Kontrolle über alles stellte.
Walter Röhrls Leistungen bei Fiat-Abarth
Röhrl trat 1978 erstmals mit dem „Fiat 131 Abarth“ in der Rallye-Weltmeisterschaft an. Gemeinsam mit seinem langjährigen Beifahrer Christian Geistdörfer bildete er ein unschlagbares Duo. Bereits in den ersten Jahren zeigte sich, dass Fiat mit Röhrl die richtige Wahl getroffen hatte. Er gewann mehrere Rallyes und sammelte wichtige Punkte für die Markenwertung.
Der absolute Höhepunkt seiner Zeit bei Fiat-Abarth kam 1980, als Röhrl die Fahrerweltmeisterschaft gewann. Mit Siegen bei der „Rallye Monte Carlo“, der „Akropolis-Rallye“ und der „Rallye San Remo“ bewies Röhrl eindrucksvoll, warum er als einer der besten Rallyefahrer seiner Zeit galt. Seine Konstanz und sein überragendes technisches Verständnis machten den Unterschied in einer Saison, die von starker Konkurrenz geprägt war. Mit diesem Titelgewinn wurde Röhrl zum ersten deutschen Rallye-Weltmeister und schrieb damit Motorsportgeschichte.
Fiat-Abarth profitierte nicht nur von Röhrls fahrerischem Talent, sondern auch von seiner Fähigkeit, das Fahrzeug weiterzuentwickeln. Röhrl war bekannt dafür, jedes technische Detail zu analysieren und mit den Ingenieuren eng zusammenzuarbeiten, um den „Fiat 131 Abarth Rallye“ noch wettbewerbsfähiger zu machen. Diese Symbiose aus Fahrer und Maschine war ein Schlüssel zum Erfolg und trug dazu bei, dass Fiat in den Jahren 1977, 1978 und 1980 den Herstellertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen konnte.
Bedeutende Erfolge für die Marke
Die Erfolge von Walter Röhrl und dem Fiat 131 Abarth Rallye hatten weitreichende Auswirkungen auf die Marke Fiat-Abarth. Sie unterstrichen die technische Kompetenz und Innovationskraft des Unternehmens und machten Abarth zu einem Synonym für Hochleistung und Motorsport. Der „Fiat 131 Abarth Rallye“ wurde zu einer Ikone, die nicht nur auf den Rallyepisten, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung einen legendären Status erreichte.
Die Siege in der Rallye-Weltmeisterschaft stärkten zudem das Image von Fiat als Hersteller zuverlässiger und leistungsstarker Fahrzeuge. Dies war besonders wichtig in einer Zeit, in der der Wettbewerb im Automobilsektor zunehmend international wurde. Die Verbindung von Walter Röhrls Namen mit Fiat-Abarth verlieh der Marke einen zusätzlichen Prestigegewinn, der bis heute nachhallt.
Nach seinem Titelgewinn im Jahre 1980 verließ Walter Röhrl Fiat-Abarth und wechselte zu Opel, wo er seine Karriere fortsetzte. Doch seine Zeit bei Fiat-Abarth bleibt ein Meilenstein in seiner Laufbahn und in der Geschichte der Marke. Fiat-Abarth selbst hat die Erinnerung an diese glorreiche Ära bewahrt. Modelle wie der „Abarth 695 Tributo 131 Rally“, der 2022 vorgestellt wurde, sind Hommagen an den „Fiat 131 Abarth Rallye“ und die Erfolge, die Walter Röhrl damit erzielte. Diese Fahrzeuge tragen die DNA der Marke weiter und erinnern an eine Zeit, in der Abarth die Rallyewelt dominierte.
Quellennachweis: auto-motor-und-sport.de; motorsport-magazin.com; media.stellantis.com;
Bildnachweis: goodfon.com, Kipish_fön;