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Hans Herrmann – Werksfahrer Nummer 1

Hans Herrmann – Werksfahrer Nummer 1

Zwischen 1962 und 1965 war er der Nummer-1-Werksfahrer im Team Abarth. Trotz freundschaftlichem Verhältnis kam es später zum Bruch zwischen Hans und Carlo. Der gelernte Konditor Hans Karl Walter Herrmann wurde am 19. Feber 1928 in Stuttgart geboren. Seine Rennfahrerkarriere reicht von der Zusammenarbeit mit dem legendären Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer bis hin zu berühmten Langstreckenrennen wie die „Mille Miglia“ und „Targa Florio“. Er war auch an vielen spektakulären Unfällen beteiligt, die er aber immer glimpflich überstand. So kam Hans Herrmann zu seinem Spitznamen „Hans im Glück“.

Am Anfang war der Porsche

Hans Herrmann nahm schon als junger Mann mit seinen Privatfahrzeugen an diversen Fahrten und Rennen teil. Im Jahr 1952 startete er erstmals mit seinem privaten Porsche bei einem Langstreckenrennen auf dem Nürburgring und gewann dieses sogar. Ein Jahr später, 1953, gehörte Herrmann bereits dem Werksteam von Porsche an und sicherte Porsche damit den Klassensieg beim berühmt-berüchtigten Langstreckenrennen „Mille Miglia“. 

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In selben sorgte er im Jahr 1954 für Schlagzeilen. Irgendwo in Italien schloss sich im letzten Moment eine Bahnschranke wegen des nach Rom herannahenden Schnellzug. Hans Hermann konnte nicht mehr bremsen und so duckte er uns sein Beifahrer Herbert Linge sich einfach und schossen mit dem flachen Porsche 550 Spyder unter den Schranken durch. Auch 1954 gelang ihm so bei der „Mille Miglia“ der Klassensieg und der sechste Platz in der Gesamtwertung.

Formel 1 bei Mercedes

Ab dem Jahre 1954 war Hans Herrmann im Werksteam von Mercedes. Allerdings wurde er neben Juan Manuel Fangio und Karl Kling nur zum „dritten Mann“ im Team. Später wurde im jedoch der Mercedes-Benz W196 zur Verfügung gestellt, mit dem er ein paar kleinere Erfolge verzeichnen konnte. In der Saison 1955 nahm er mit einem Mercedes-Benz 300 SLR an einigen Langstreckenrennen teil. Nach einem Unfall beim „Großen Preis von Monaco“ konnte Hans Herrmann im Jahre 1955 nicht weiter für Mercedes fahren. Das Rennteam zog sich am Jahresende aus dem Motorsport zurück.

Herrmann blieb weiterhin Langstreckenfahrer für Porsche. Langstrecken lagen ihm und dennoch wollte er immer wieder in die Formel 1 zurück. So kam es zu einer Testfahrt, zu der unter anderem auch Graf Berghe von Trips eingeladen wurde, bei Ferrari. Letztendlich klappe dies nicht und so bewegte er zwischen den Jahren 1957 und 1959 diverse Fahrzeuge der Marken Maserati, B.R.M. und Cooper. Mit mäßigem Erfolg.

Fahrer Nummer eins bei Abarth

In den 1960er-Jahren bestritt Hans Herrmann vorwiegend Langstrecken-, Berg- und Flugplatzrennen. Im Jahre 1962 stieß er dann in das Abarth-Werksteam hinzu und fuhr dort vom kleinen Abarth 1000 TC über den GT 2000 bis hin zum Spider alles, was Räder hatte. Er wurde in kürzester Zeit zum Werksfahrer Nummer eins. Zwischen Hans und Carlo entwickelte sich über die Jahre ein recht freundschaftliches Verhältnis. Beim „Preis von Wien“ 1963 gelang es dem Team gleich drei Siege einzufahren, darunter auch einer durch Hans Herrmann. Damals bekam Hans Herrmann vom streitbaren und gefürchteten Carlo Abarth sogar ein Kompliment zu hören: „Ich kenne keinen Rennfahrer, der mit so wenig Risiko so schnell Autofahren kann.“ Herrmann fuhr für Abarth noch viele Rennen und konnte auch viele Siege erringen, doch im Jahre 1965 trennten sich die Wege von Hans und Carlo wieder. Anlass dazu war der Vorfall beim „Schauinsland-Bergrennen“ im August 1965. Sein Wagen, ein Abarth 2000 OT, war schlecht vorbereitet und Hans Herrmann ging damit nicht an den Start. So verließ er am Jahresende das Werksteam.

Im Jahre 1966 kehrte er zum Porsche-Werksteam zurück und erlebte dort den erfolgreichsten Abschnitt seiner Karriere. Im Jahre 1969 zog er sich dann vom aktiven Motorsport zurück, blieb dem Motorsport aber bis heute erhalten. Er förderte den Nachwuchs und nahm noch bei Oldtimerveranstaltungen teil.

Seine Rennen und Siege für Mercedes, Porsche und Abarth, für Borgward, B.R.M., Cooper und Maserati sind inzwischen Legende, weshalb auch seine Popularität nach wie vor ungebrochen ist.


Quellennachweise: speedweek.com; zwischengas.com; herrmann-autotechnik.de
Bildnachweis: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.0 de | Hans Herrmann, Fiat-Abarth [1965]
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