Von 
Irgendwann vor über vierzig Jahren spielten Buben, vielleicht auch einige Mädchen, mit ihren Spielzeugautos. Es waren Autos aus billigem Plastik. Sie hatten keinen echten Kühlergrill und am Heck nur Kunststoffauspuffblenden. Viele waren Standmodelle und mussten per Hand bewegt werden, manch andere wurden elektrisch angetrieben. Die etwas besseren Elektromodell hatten ein Akustikmodul, welches den Klang eines Verbrennermotors imitierten. Ja, so waren sie, die beliebten Spielzeugautos.
Wollte klein Hans morgens mit seinem elektrischen Spielzeugauto fahren, musste er am Abend davor bereits die Batterien aufladen. Genauso war das für den Nachmittag der Fall, wenn sich die Burschen der Umgebung im nahegelegenen Park auf ein kleines Spielzeugautorennen trafen. Sie dünsten herum, begleitet vom blechernen Motorensound aus den Lautsprechern am Fahrzeug. Sie hatten Spass daran. Sie waren Kinder.
Heute spielen Männer, vielleicht auch einige Frauen, mit ihren Spielzeugautos. Heute sind diese Spielzeugautos etwas größer geworden, sie können mittlerweile Personen transportieren. Dennoch sind sie nach wie vor aus billigem Plastik, haben keinen Kühlergrill und Auspuffblenden hinten dran. Und die etwas besseren Modelle haben auch heute noch ein Akustikmodul, welches lächerlicher Weise den Klang eines Verbrennermotors imitiert.
Und auch heute muss klein Kevin sein Elektroauto abends an der Ladebuchse anschließen, damit er am nächsten Tag den Termin beim Arbeitsmarktservice wahrnehmen kann. Dies gilt ebenso für den Nachmittag, wenn er sich mit den anderen Männern, Frauen und Diversitäten im Park zum veganen Yoga trifft, um seine Mitte zu finden. Und sie rekeln sich auf dem „saftig grünen Bio-Asphalt“ der Großstadt, um irgendwann herauszufinden, dass der Mittelpunkt des Körpers das Arschloch ist.
Verfasst von einem alten weißen toxischen Mann!
G’schamster Diener, Ihr Cosimo Strozzi
